Gestern haben wir die Gelegenheit genutzt, eine einheimische Insel zu besuchen. Offenbar ist dies noch gar nicht so lange möglich: Bis 2008 herrschte auf den Malediven eine Diktatur, und es gab keine Bewegungsfreiheit für Touristen.

Didhoo ist eine benachbarte Insel, auf der ca. 5000 Menschen leben. Das erste Viertel, das wir sahen, schien relativ arm zu sein. Es gab viele kleine Häuser in nicht wirklich gutem Zustand. Umso überraschter war ich, als wir das Krankenhaus sahen, das wirklich sehr gepflegt und ordentlich schien. Und mein absolutes Highlight war die Schule. Da unsere Begleitung den Schuldirektor kannte, durften wir uns die Schule von innen ansehen. Sie umfasst primary und secondary school, die Unterrichtssprache ist überwiegend Englisch, und als Abschluss kann man dort den Britischen A-Level erwerben. Gestern gab es die Ergebnisse – und diese waren wohl richtig gut. Sie haben eine wirklich beeindruckende Bibliothek und einen sehr gut ausgestatteten Computerraum. Ein solches Niveau in einem Staat der Dritten Welt zu sehen, ist schon sehr toll! Zum Studieren müssen die Schüler allerdings die Malediven verlassen. Die meisten gehen nach England oder nach Malaysia.



Wir haben einen Volunteer aus England getroffen, der für ein Jahr dort unterrichten wird. Als sie gehört haben, dass ich Ex-Lehrerin bin, wollten sie mich auch gleich da behalten. :-) Ich habe aber beschlossen, dass ich vielleicht lieber Lehrbücher für Deutsch als Fremdsprache schreiben sollte: Der einzige deutsche Satz, der dem Volunteer aus seinem Deutschunterricht im Gedächtnis geblieben ist, lautet: „Ach nein, mein Hamster ist gestorben.“ – Na, so lernt man doch die deutsche Sprache lieben. ;-)